Langer Samstag – 12:00 / 13:30 / 15:00

Argyle (Solo)

Samstag, 12. November 2022, 12 Uhr

Preis: CHF 25.– / CHF 5.– (Festivalticket)*

Vorverkauf: Chur Tourismus oder Eventfrog ab Oktober

Besonderes: 12:00 / 13:30 / 15:00 (jeweils 30 Minuten)

* mit KulturLegi, IV-Ausweis oder für Jugendliche unter 25 Jahren

Langer Samstag – 12:00 / 13:30 / 15:00

Argyle ist einer dieser Typen, den man unerwarteterweise in einem Pub trifft, um dann zwei Stunden und ein paar Biere später festzustellen: Da hat jemand aber ganz schön einiges erlebt in seinem jungen Leben. Kaum verwunderlich, dass der Sänger und Musiker Episoden schreibt und damit die noch so härtesten Herzen erweicht. Argyles Rucksack, den er seit seiner Kindheit mit sich rumschleppt, bietet nicht nur Stoff und Inspiration für Songs, sondern liefert dem gebürtigen Schotten auch täglich Sinn und Antrieb, um nach vorne zu gehen. Argyle selber weiss: «Meine musikalische Reise ist schon lange gestartet. Und ich sehe, wohin es mich treibt. Das Ziel muss aber klar das internationale Parkett sein.» Selbst wenn der schottische Allrounder – er schreibt Songs mit Marius Bear oder Stress, zapft Bier in Zürichs Gassen oder verbringt einen Grossteil des Winters in den Bündner Bergen – grosse Ziele hat, so hat alles im Kleinen angefangen.

Argyle wuchs als Sohn eines Inders und einer Schottin in äusserst bescheidenen Verhältnissen auf, bewies sich als guter Schüler, lernte die Tücken eines trostlosen Industriekaffs an der schottischen Küste kennen und übersiedelte als Teenager schliesslich ins englische Leicester, um dort festzustellen, dass die Stadt Nähe Brightons Träume sterben lässt: «Don’t go there», sagt der sympathische Zeitgenosse und lächelt bittersüss. Endstation Leicester sollte es also nicht sein. Und Argyle tat, was viele Künstler oft tun, wenn nur noch ein kleiner Streifen am Horizont steht: Der Singer-Songwriter verlor sich in seiner Musik und fing an, auf seiner Gitarre eigene Songs zu schreiben. Vor acht Jahren strandete Argyle schliesslich in Amsterdam und nicht viel später der Liebe wegen in seiner neuen Heimat, der Schweiz. Hier scheint es dem Kreativen zu gefallen. Und zwar derart, dass er sein neues Kapitel hierzulande aufschlagen möchte.

Soul meets Folk meets Pop: Argyles melodiöse Symbiosen lassen oft den Verdacht aufkommen, er hätte aus denselben Tellern wie Nutini oder Capaldi gegessen. Zugegeben, ganz von ungefähr kommt dieser Vergleich nicht. Die argylsche Tinktur versammelt Melodie, Melancholie und eine unverkennbare raue Stimme, die noch lange nachhallt. So wird es nicht erstaunen, wenn der passionierte Schotte dereinst auch live Menschen für sein immenses Talent begeistern wird. Genauso wie er es damals auch als Strassenmusiker in Amsterdam getan hat, wo sich oft nach kurzer Zeit eine ganze Traube an Menschen um ihn herum versammelte. Ein schöner Gedanke, der Argyle optimistisch in die Zukunft blicken lässt: «Ich liebe es, vor Menschen zu spielen. Ich möchte dies solange tun, bis ich keine Lust mehr habe. Was aber vermutlich gar nie eintreffen wird.» Hoffentlich nicht.

Aus unsere Küche

Borlotti-Gemüse-Crème-Suppe mit Brot / CHF 9.–
optional mit Speck (+ CHF 3.–)