Blood Knot Project #3 - Claudio Galli

Kitchen Gallery

Samstag, 14. September 2024, 17 Uhr

Eintritt frei

Blood Knot Project #3 - Claudio Galli

Willkommen in der wohl kleinsten Galerie der Stadt, kuratiert von Marco Piroddi. Unter dem Titel «Blood Knot Project» werden Künstler*innen eingeladen ihre ungetrübte, persönliche Perspektive mit den Besucher*innen zu teilen. Kunst verstanden als Mittel zur Hinterfragung der eigenen Rolle in der Gesellschaft, als demaskiertes Darstellen der eigenen Ansichten und Meinungen. Dies alles eingebettet in das emsige Treiben eines Nachtlokals. Losgelöst von digitalen Begegnungsräumen treffen wir uns im hier und jetzt. Weil reale Begegnungen und ein echter Austausch immer etwas Bleibendes generieren. Schau rein, mach dir ein Bild und treffe unseren Kurator und die eingeladenen Künstler*innen in unserer Kitchen Gallery zum gemeinsamen Austausch. (Fürs anschliessende gemeinsame Diskutieren empfehlen wir kleine Köstlichkeiten aus unserer Küche und einen kühlen Drink von der Bar.)

 

aktueller Künstler: Claudio Galli

Ein paar Gedanken von ihm…

Fotografie Ich habe mich lange Zeit über die Fotografie lustig gemacht. Man solle im Moment leben, die Augenblicke im Sinne des Wortes nicht durch die Linse einer Maschine wahrnehmen – sich nicht ablenken lassen. Nun habe ich selbst solch eine Maschine und ich muss ehrlich zugeben, dass ich daran grossen Gefallen gefunden habe. Eine Erkenntnis die ich haben durfte, war, dass sich mein Fokus änderte und dies sicherlich keine Ablenkung bedeutet – eine neue Perspektive.

Architektur Meiner Ansicht nach ist die Architektur eine sinnliche Kunst. Ein Bauwerk kann und soll über alle Sinne wahrnehmbar sein. Vieles scheint mir für das Auge gebaut und beispielsweise nicht für den Tastsinn. Ob dies eine Verarmung unserer Umwelt bedeutet ist nicht beweisbar. Die Vermutung habe ich trotzdem. Mich faszinieren Bauten und Bauteile, die mehrere Sinne ansprechen und so reichhaltig werden – multisensorisch.

Fragen Nun – wie fotografiere ich etwas, dass eben nicht per se für das Auge gemacht ist, sondern andere Sinne aktiviert? Wie mache ich ein Bild einer Oberfläche, welche erst durch den Tastsinn erlebbar wird? Ist die Fotografie überhaupt das richtige Medium dafür?

Mein Ziel war es, Bilder zu schiessen, die an sich als Fotografien interessant sind, als auch einen architektonischen Inhalt abbilden, der mich bewegt. Sei es die Interaktion der Architektur mit ihrer Umgebung, das Ansetzen von Patina, das Licht- Schattenspiel auf einer Oberfläche oder das Gefühl eines Handlaufs beim Besteigen einer Treppe.

Synergie Architektur und Fotografie können demnach beide als Ausdrucksform, Kunst oder schlicht als Technik betrachtet werden. Ihre Synergie fasziniert mich. Beide Komponenten bleiben spür- und erlebbar. Der Fokus kann zwischen Bild und Sujet hin und her springen, ohne an Kraft zu verlieren – Medium und Inhalt sind gleichbedeutend.