Langer Samstag – 14:00 / 15:30 / 17:00

Obliecht

Samstag, 11. November 2023, 14 Uhr

Preis: CHF 25.– / CHF 5.– (Festivalticket)*

Vorverkauf: Chur Tourismus oder Eventfrog ab Oktober

Besonderes: 14:00 / 15:30 / 17:00 (jeweils 30 Minuten)

* mit KulturLegi, IV-Ausweis oder für Jugendliche unter 25 Jahren

Langer Samstag – 14:00 / 15:30 / 17:00

«Obliecht». Auf den ersten Blick wirkt alles so gewöhnlich: Wollpullis, Kaffeetassen, Hühner, LandIdylle. Bloss: Im Innern des Hauses tut sich die Unendlichkeit des Universums auf. Statt Milchkühe freie Sicht auf die Milchstrasse. Auf den zweiten Blick ist Obliecht alles ausser gewöhnlich.

«Ich wott nüme werde, Papa. Ich wot ändlich sii», sagt das Kind im Song «Aimée» zum Schluss. Und wir sind mittendrin: Die beiden Achsen, um die sich Obliecht dreht, heissen Achtsamkeit und Bindung. Nur dienen die Begriffe hier weder einem Trend noch sind sie Stoff für ein Psychologie-Seminar. Wer genau hinhört, merkt schnell, dass diese Musik nicht möglich wäre, stünden die Menschen dahinter nicht mit sich und ihrer Umwelt im Einklang und hätten sie nicht selbst schon ‘zig Kreise ums Festhalten und Loslassen gedreht – oder drehen diese vielleicht noch immer.

Donat Kaufmann startete Obliecht, indem er in den Pandemiejahren damit begann, Texte auf Mundart zu schreiben. Im Mittelpunkt: Seine Sozialisierung (auch als Mann), und wie er heute darüber stolpert. In der Band spielt er zudem Gitarre, Bass und Synthesizer. Elias Menzi prägt den Klang des Trios mit dem Appenzeller Hackbrett massgeblich. Begleitet, ergänzt und getrieben werden die beiden Musiker von Anuk Schmelcher am Schlagzeug.

Hier haben sich drei Menschen zusammengetan, die Musik ein- und Respekt ausatmen. Ihr Sound ist treibend und introspektiv, aufregend und beruhigend. Der Klang des Hackbretts ist hell, es ist «freundlich» gestimmt. Am Schlagzeug ist die perfekte Zurückhaltung hörbar. Es setzt dort Akzente, wo sie nötig sind –ein Schlag auf die Snare in einer kurzen Pause –, und lässt vor allem Platz. Platz, damit sich die sehnsüchtigen Melodien entfalten können, damit sich die Nostalgie ausbreiten und die Hoffnung gesät werden kann.

Diese erste Veröffentlichung von Obliecht ist eine zarte Verheissung. Wer richtig hinhört, wird das Gefühl nicht los, dass wenn alle so sanft und umsichtig miteinander umgehen würden, wie es die drei Musiker*innen tun, das Ego weniger Platz hätte, um Unfug zu treiben.

AUS DER KÜCHE

Heisses, hausgemachtes Chili Sin Carne. Grosse Portion: CHF 15.–